Seniorenzentrum St. Bonifatius Kassel

Kapelle St. Bonifatius, Kassel
Das in die Jahre gekommene Seniorenzentrum St. Bonifatius in Kassel wurde zwischen 2011 und 2015 in zwei Bauabschnitten abgerissen und wieder neu aufgebaut. Die 1985 von Bildhauer Ernst Rasche künstlerisch gestaltete Altarwand aus Wengeholz der St. Bonifatius-Kapelle wurde während der Bauphase eingelagert und soll im neuen Meditationsraum einen neuen Platz finden.

Die Bewohner wünschen sich einen hellen, lichtdurchfluteten Raum der Hoffnung und Trost spendet. Da im Seniorenzentrum viele demenzkranke Menschen wohnen, wird auf deren Bedürfnisse besonders Rücksicht genommen. Die bodentiefen Fenster werden im unteren Bereich nicht durchsichtig sein. Der Raum wird barrierefrei gestaltet, das Fugenbild ist durchgehend.

Konzept für den neuen Meditationsraum
Die Altarwand wird in Segmente aufgeteilt, 4 davon werden auf Raumhöhe abgelängt und an den neu entstandenen Seitenwänden der Kapelle positioniert (links: Gott zu Gast bei Abraham und Mahl mit den Zöllnern, rechts: Himmlisches Jerusalem und Emausjünger). Der Tabernakel sowie die Madonna werden ohne Holzrückwand direkt auf Mauerwerk hinter dem Altar positioniert

Altar:
Der neue Altar nimmt die Kreisform des Raumes auf. Er hat ein Kreissegment als Grundform. Der Altar wird "geöffnet", um Licht in den Raum zu lenken, die Öffnung wird vergoldet. Der Korpus wird auch Eichenholz gefertigt. Auf dem Altar liegt eine 10 mm starke Glasplatte als Mensa.

In die Öffnung werden 4 runde Lichter, bodenbündig und dimmbar, eingebaut, die das Thema Licht nochmals aufnehmen und das Gold zum Leuchten bringen.

Ambo:
Der Ambo wird nach dem selben Grundprinzip wie der Altar gebaut. Auch er besteht aus einem Kreissegment und ist geöffnet.

Sedilien:
Als Seldilien dienen einfache Hocker aus Holz, die die runde Form des Raumes aufnehmen.

Fenster:
Die Fensterfront wird mit Abdrücken von Eichenblättern (Donatuseiche) gestaltet. Die Eichenblätter bleiben durchsichtig, die Glasfläche darum herum wird sandgestrahlt und damit matt. In Bodennähe wird das Glas vollständig Sandgestrahlt und damit undurchsichtig, nach oben hin wird es immer durchsichtiger. Die Blätter auf dem Glas werden durch das Grün des Gartens optisch begrünt

Das Fenster in der Altarwand soll Inhaltlich Trost und Hoffnung spenden. Die rechteckige Form nimmt steht im Bezug zu den Holzelementen. Die Glasscheibe ist farblich abstrakt gestaltet in Gelb- und Rottönen.

Fussboden
Fußboden in einer Ebene ohne Hervorhebung des Altarbereichs und mit durchgehendem Fugenbild. Es ist das selbe Material wie im Foyer

Altarkreuz:
Das Altarkreuz ist aus Eichenholz gefertigt. Der Korpus ist aus Glas in der selben Gestaltung wie das kleine Fenster in der Altarrückwand. Es steht auf einem Edelstahlsocke. Passend dazu sind die zwei Kerzenleuchter gestaltet.

Osterkerzenleuchter
Der Osterkerzenleuchter ist schlicht gehalten. Er besteht aus einem Holzkorpus mit dem selben Durchmesser wie die Osterkerze. Das Wachs darf und soll daran herunterlaufen. Er steht auf einer Bodenplatte aus Edelstahl.

Raumbeleuchtung
Als Zusatzbeleuchtung sind entlang der Außenwand bodenbündige, runde Leuchten im Fussboden installiert. Dieses Licht durchflutet den Raum optisch mit Wärme und besteht im Vergleich zu Kerzen keine Brandgefahr.